Die implizite, alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung ist in der Spielgruppe Ämmefröschli sehr wichtig.
In allen Gruppen finden Sprachbildung und Sprachförderung statt.
In allen Gruppen hat mindestens eine der zwei Spielgruppenpädagoginnen eine Zusatzausbildung oder Weiterbildung in Integration und Sprachförderung.
Die Sprachförderung muss immer Spass machen und immer im Spiel erfolgen! Alles andere bringt dem Kind nichts!
Schlechtes Beispiel:
Vorgehen = ich registriere die Defizite eines Kindes und will sie korrigieren.
Wir nehmen ein Kind, welches nicht deutsch spricht, setzen uns an den Tisch mit Bildkärtchen, zeigen dem Kind das Bild eines Apfels und fordern das Kind auf das Wort Apfel fünf Mal möglichst
korrekt nachzusprechen.
Was passiert?
Das Kind erkennt den Apfel auf dem Bild und kann Apfel nachsprechen, zeigt man ihm einen richtigen Apfel ist es nicht imstande zu abstrahieren und den Apfel auf dem Bild mit dem echten Apfel in
Verbindung zu bringen.
Warum?
Das Kind ist nicht emotional angesprochen, es steht unter dem Druck der verschulten Situation, die Situation ist zu abstrakt für ein Kind im Spielgruppenalter!
Gutes Beispiel:
Vorgehen = Wir nehmen das Kind an und anerkennen seine Ressourcen. Wir erkennen Situationen und nutzen sie zur Sprachförderung.
Wir sitzen alle am Znünitisch und sprechen reihum von all den feinen Znünis die die Kinder dabei haben. Dabei achten wir auf korrekte Aussprache und geben korrektive Feedbacks an die Kinder. Alle
Kinder, die einen Apfel dabei haben, dürfen ihn auf der Apfelmaschine bearbeiten, diese schneidet, entkernt und schält den Apfel. (Kinder, die keinen dabei haben, haben spätestens nach ein, zwei
Wochen auch einen dabei, weil die Maschine so cool ist)
Die Handlung der Kinder und unsere Handlungen werden von uns sprachlich begleitet. Das Wort Apfel fällt so mindestens 20 Mal und dazu noch in vielfältigen Handlungssituationen.
Das Wort Apfel und der Sinn des Wortes wird in Handlung und Emotionen gelernt. Das Wort Apfel ist abrufbar und von da ab auch in Bildform und in Holzform wiedererkennbar!
Darum haben wir kein Sprachprogramm oder gar feste Zeiten, in denen wir Kinder separieren und Deutsch mit ihnen lernen.
Junge Kinder lernen die Sprache oder auch eine fremde Sprache nur, wenn sie sich angenommen und wohlfühlen.
Sie lernen nur in Beziehung, nicht weil wir das so wollen!
Bei der Spielgruppe Ämmefröschli steht darum zuallererst der Beziehungsaufbau im Zentrum.
Das Kind soll einen Grund haben sich uns mitzuteilen.
Wir fördern die Beziehungen unter den Kindern, weil, das Kind lernt, von und mit anderen Kindern.
Sind diese beiden Voraussetzungen gegeben, fühlt sich das Kind angenommen und vertraut uns, dann fällt unsere Sprachförderung auf fruchtbaren Boden.
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